Wer gerne rustikale Brote mag, der kommt an Roggenbroten nicht vorbei. Der Vorteil an Roggenbroten ist, neben dem aromatischen Geschmack, definitiv die lange Haltbarkeit. Diese Brote schmecken auch Tage später noch saftig und frisch. So wie dieses Exemplar hier, das Roggenbrot Walliser Art.
Im April beschäftigt sich die Reisegruppe der Blogger-Aktion „Die kulinarische Weltreise“ mit Rezepten aus der Schweiz. Da ich beim Russland-Stopp im letzten Monat zwei “süße” Rezepte (Watruschki und Monastirskaya Izba) beigesteuert habe, wollte ich für unseren virtuellen Aufenthalt in der Schweiz auf jeden Fall das berühmte “Walliser Roggenbrot” ausprobieren. Da der Begriff Walliser Roggenbrot die geschützte Ursprungsbezeichnung AOP trägt, nenne ich es einfach mal Roggenbrot Walliser Art. Das Rezept habe ich auf dem genialem Blog BesondersGut der Schweizerin Katharina Arrigoni gefunden. Wie immer eine gute Wahl, wenn man leckeres Brot backen möchte 😉 .
Ansonsten kann ich zur Schweizer Küche nur wenig Sinnvolles aus persönlichen Erfahrungen berichten. Natürlich war ich schon einige Male in der Schweiz, aber irgendwie immer nur maximal für Tagesausflüge oder auf der Durchfahrt. Und selbst das ist ewig her. Da gibt es auf jeden Fall noch Nachholbedarf! Aber zurück zum Roggenbrot…
Roggenbrot Walliser Art – Die Zubereitung
Da das Brot in diesem Rezept ohne Hefe zubereitet wird, benötigt ihr auf jeden Fall aktives Roggen-Anstellgut. Falls euer ASG gerade im Kühlschrank pausiert, solltet ihr ihn also zuerst mal füttern. Sobald er aktiviert ist (also am nächsten Tag), könnt ihr abends den Sauerteig aus dem Anstellgut, Wasser und feinem Roggenschrot verrühren. Dieser übernachtet dann abgedeckt auf der Heizung oder an einem anderen warmen (ca. 28°C) Ort . Der Teig ist übrigens sehr kompakt, also nicht wundern.
Am nächsten Tag vermengt ihr lauwarmes Wasser mit dem gereiften Roggensauerteig und gebt anschließend feines Roggenschrot und Salz dazu. Den Teig könnt ihr kurz per Hand in der Schüssel verkneten. Der abgedeckte Teig ruht dann erstmal 1 Stunde bei muckeligen 28°-30° C, wobei er nach 30 Minuten einmal durchgeknetet wird.
Nach der Stockgare gebt ihr den Teig auf eine mit Roggenschrot bestreute Arbeitsfläche und formt eine Teigkugel daraus. Wieder 30 Minuten abgedeckt an den warmen Ort zurücklegen. Nach 30 Minuten die Kugel mit der Hand vorsichtig etwas flachdrücken, wieder abdecken und zum letzten Mal für 30 Minuten ruhen lassen.
Gebacken wird das Brot im frühzeitig! vorgeheizten Backofen zuerst bei 240°C mit Dampf und anschließend bei 210°C ohne Dampf für insgesamt 50-55 Minuten.
Wichtig (besonders bei Roggenbroten!) ist das komplette Auskühlen vor dem Anschneiden. Schneidet man das zu früh an, wird es innen “kletschig”, weil es noch zu feucht ist. Ein Fehler, den ich bis heute regelmäßig mache. Ich kann es halt immer nicht abwarten…
Roggenbrot Walliser Art – Das Fazit
Das Brot ist sehr aromatisch und wahnsinnig saftig, auch noch Tage später. Auch wenn es nur ein kleines Brot ist, hat man lange was davon, da es am besten schmeckt, wenn es in dünne Scheiben geschnitten und herzhaft belegt wird.
Weitere Roggen-/Roggenmischbrote auf dem Blog
- 100% Roggenbrot
- Sauerteig-Vollkornbrot mit Joghurt
- Roggen-Weizenbrot mit Sauerteig
- Gassenhauer
- Paderborner Landbrot
Roggenbrot Walliser Art für euer Pinterestboard
Landestypische Rezepte aus der Schweiz
Wie in jedem Monat verlinke ich euch hier die Rezept-Ideen der anderen TeilnehmerInnen zum Thema Schweiz. Ich bin sicher, da läuft einem wieder das Wasser im Mund zusammen….
Cornelia von SilverTravellers mit Zürcher Geschnetzeltes – ohne Fix schnell auf den Tisch
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Tösstaler Sunntigsbroote mit prötlete Härdöpfel und St. Galler Käsekugeln auf Löwenzahn-Rucola-Salat
Britta von Brittas Kochbuch mit Schweizer Rösti, Aargauer Rüeblitorte, Älplermagronen, Minestrone ticinese, Zürcher Geschnetzeltes und Solothurner Brot
Barbara von Barbaras Spielwiese mit Rüeblicake (Schweizer Karotten-Mandel-Kastenkuchen)
Wilma von Pane-Bistecca mit Soledurner Wysuppe, Salzige Zigerchrapfen, Gemuese Suelzli, Schweizer Ruchbrot, Chuegeli Pastetli, St. Galler Handbuerli, Birewegge – so typisch Schweizerisch, Schpaeck und Bohne und Meitschibei
Sonja von fluffig & hart mit Aargauer Rüeblitorte und Churer Birnenpizokels
Conny von food for the soul mit Pane Ticinese – das Tessiner Brot
Britta von Backmaedchen 1967 mit Schweizer Apfel-Wähe mit Joghurtguss
poupou von poupous geheimes laboratorium mit Zuger Kirschtorte
Susanne von magentratzerl mit Ghackets mit Baumnüssen und Kartoffelstock und Bündner Gerstensuppe
Volker von Volkermampft mit Bürli – leckere Frühstücksbrötchen aus der Schweiz
Simone von zimtkringel mit Zibelechueche und Zibelemärit
Edyta von mein-dolcevita mit Badener Chräbeli
Tom & Kathi von Mehr Genuss mit Trinser Birnenravioli
Gabi von slowcooker.de mit Lauwarmer Quark-Rhabarberauflauf und Gruyere-Risotto und Schmortomaten
Michael von SalzigSüssLecker mit Schweizer Nusskipferli
Susi von Turbohausfrau mit Waadtländer Flammkuchen
Sylvia von Brotwein mit Käsewähe – Rezept für Schweizer Käse Tarte
Anja von GoOnTravel mit Basler Brunsli – Leckere Plätzchen aus der Schweiz
Dirk von low-n-slow mit Grillierte Forelle mit Mandelbutter
Die Aktion ist inzwischen beendet. Hier findet ihr eine Zusammenfassung.
Habt ihr ein Rezept vom Blog ausprobiert und seid ihr auf Instagram unterwegs? Super! Dann markiert mich doch einfach mit @kuechenmomente oder nutzt den Hashtag #kuechenmomente . Ich freue mich immer riesig darüber, wenn ich eure (Back)Werke zu sehen bekomme!
57 Kommentare
Dein tolles Brot erinnert mich an ein paar wunderbare Tage im Walliser Binntal 🙂
Hallo Petra,
das freut mich ja. Diese Ecke der Schweiz steht auf jeden Fall noch auf meiner “da will ich auch noch hin”-Liste.
Liebe Grüße
Tina
Die „aufgesprungene“ Kruste sieht super aus. Von dem Brot hätte ich gerne ein Eckchen.
Liebe Grüße
Britta
Hallo Britta,
ich mag ja die “wilden” Krusten auch lieber als die eingeschnittenen. Auch geschmacklich war es wirklich gut, aber auch relativ kräftig. Wir mögen das ja gerne. Hätte ich noch was davon, würde ich dir glatt was abgeben 😉 .
Liebe Grüße
Tina
So ein schönes Brot hast du da gebacken liebe Tina, Die Maserung gefällt mir richtig gut. Das war bestimmt super lecker.
Liebe Grüße und einen Dicken Drücker
Britta
Danke dir, liebe Britta ♥!
Stimmt, es war wirklich toll im Geschmack und blieb wirklich lange frisch.
Fühl dich gedrückt.
Tina
Dein Brot sieht richtig herzhaft aus. Stelle ich mir super aus mit schönem luftgetrocknetem Schinken vor. Voll lecker!
Liebe Grüße
Britta
Danke dir liebe Britta,
genau, herzhaftes wie Schinken, Salami oder Käse passt perfekt zu diesem Brot. Und Nutella 😉 .
Herzliche Grüße
Tina
Was für ein herrliches rustikales Brot, liebe Tina.
Hallo Kathrina,
vielen Dank 🙂 . Die Zubereitung war echt unkompliziert und es bleibt echt richtig lange frisch!
Liebe Grüße
Tina
Was für eine tolle Kruste, das Brot ist dir sehr gut gelungen. Ohne Form denke ich immer, das Brot wird nichts, aber du zeigst wie es geht 😉
LG Anja
Hallo Anja,
ja das mit dem freigeschobenen Broten ist so eine Sache…deshalb bin ich ja auch so ein Fan von Topfbroten 😉 . Hier klappt das aber völlig problemlos, versprochen!
Liebe Grüße
Tina
Ouh lecker! Ich backe total gerne selber Brot, eine tolle Inspiration! Echt tolle Bilder!
Hey Tom,
das freut mich sehr! Vielen Dank 😉 . Wenn du öfter Brot backst, wirst du an dem easy Rezept und dem tollen Ergebnis bestimmt deine Freude haben.
Liebe Grüße
Tina
Oh, ich liebe solche herzhaften Roggenbrote! Das kommt auf die Nachbackliste!
Hallo Susanne,
die Liebe teilen wir ja bekanntlich 😉 . Ich kann mir vorstellen, dass dir das Brot auch richtig gut gefallen wird.
Liebe Grüße
Tina
An das Wallis habe ich auch schöne Erinnerungen – und an Roggenbrot von dort, zusammen mit herzhaftem Käse und Schinken war das ein Gedicht.
Danke für dieses bißchen Fernweh in die Schweiz!
Hallo Barbara,
sehr gerne doch :-)!
Liebe Grüße
Tina
Roggenbrote backe ich auch sehr gerne, allerdings habe ich noch nie ein reines Roggenschrot-Brot gemacht, sondern eher gemischt oder vor allem zum Aufstreuen. Jetzt noch Schinken und Käse dazu, dann ist die Brotzeit perfekt!
Das war auch meine Roggenschrot-Premiere. Hat mir aber richtig gut gefallen. Wenn du Roggenbrote magst, dann wirst du das Brot wahrscheinlich lieben 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Das finde ich ja außerordentlich sympathisch, dass ein Brot eine geschützte Bezeichnung ist! Das macht wohl nicht so schnell ein Land nach.
Dein Brot schaut hervorragend aus und ist sicher länger gut zu essen.
Tja, die Schweizer wieder 😉 …. Du hast recht, das Brot schmeckt auch nach Tagen noch wie frisch gebacken und ist mit herzhaften Belägen wirklich lecker.
Liebe Grüße nach Österreich
Tina
Das Brot sieht echt super aus!!!
LG Wilma
Ganz lieben Dank Wilma 🙂 .
Wunderschön die Kruste, wie gerne würde ich das Brot probieren!
Hallo Edyta,
gar kein Problem – das Rezept hast du ja jetzt 😉 . Ist wirklich nicht kompliziert!
Liebe Grüße
Tina
Um meine alten Punk-Freunde zu zitieren: Roggenbrot rulz! Es gibt wenig auf der Welt was so gut riecht wie ein frisch aufgeschnittenes Sauerteig-Roggenbrot – und beim Anblick der Bilder hatte ich sofort den Geruch in der Nase. Dieser Beitrag hat meinen Tag – nein, mehrere Tage, das erstlesen liegt ja schon zurück – verbessert.
Hey Dirk,
na, dass freut mich ja!
Ich wünsche dir einen entspannten Sonntag.
Liebe Grüße
Tina
Ohhhhh das Brot sieht aber lecker aus! Und außerdem noch ein sehr interessantes Muster auf der Oberfläche, das sieht mega schön aus!
Herzliche Grüße
Conny
Danke Conny,
ich mag ja diese aufgesprungenen Muster auch total gerne 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Mit dem Waliser Roggenbrot hatte ich auch geliebäugelt, aber aus Zeitmangel konnte ich nicht backen. So kommt es nun auf die Nachbackliste. 🙂 Es sieht jedenfalls fantastisch aus!
Lieben Gruß Sylvia
Herzlichen Dank Sylvia! Nachbacken lohnt sich auf jeden Fall 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
Kompliment, wirklich schön gelungen!
Ein Wallser Roggenbrot (resp. nach Walliser Art) sollte man allerdings nicht nur erst nach dem völligen Auskühlen anschneiden (wie jedes andere Brot auch), sondern erst NACH DREI TAGEN ! Vorher entwickelt es den Geschmack noch nicht. vollständig. Zugegeben, es kostet einige Überwindung, ich schaffte bisher max. 2 Tage… (Die Walliser sagen, der beste Geschmack beginne nach 7 Tagen – OMG.)
Und noch etwas: Ein Walliser Roggenbrot schneidet man wegen dessen ziemlichen Kompaktheit (wie ein Stein!) in ca. 7 mm-Scheiben – nicht dicker.