(Werbung/Verlinkung von Blogs) Dammsugare – schwedische Punschrollen
Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, als Gastgeberin des Blogevents Typisch Schweden, dass ich bis zum 15. Februar 2019 bei zorra 1xUMRÜHREN BITTE aka Kochtopf ausrichten darf, auch ein schwedisches Rezept beizusteuern 🙂 .
Diese kleinen grünen Teile werden dem ein oder anderen von euch sicher bekannt vorkommen. Ob ihr sie nun im Schwedenurlaub oder bei einem Besuch im schwedischen Möbelhaus entdeckt habt, ganz unbekannt sind die Punschrollen, die in Schweden Dammsugare heißen, auch bei uns nicht.
Dammsugare – klein, grün lecker
Übrigens habe auch ich habe meine ersten Dammsugare aus der Lebensmittelabteilung vom Möbelhaus und fand sie, ehrlich gesagt, gar nicht so lecker. Mir waren sie viel zu süß und irgendwie zu “künstlich”. Da unser schwedisches Familienmitglied diese Teile aber offenbar über alles liebt, habe ich mich mal daran versucht, sie selber zu machen und erlebte gleich zwei Überraschungen…
Meine schwedischen Rezepte kommen ja alle direkt aus Schweden. Meistens übersetzt Johannes mir die Rezepte schon vorher. Das hilft ihm, unsere Sprache zu lernen und erleichtert mir die Arbeit natürlich sehr. Bei den Dammsugare wollte ich die Übersetzung alleine hinbekommen und bin schon am Rezepttitel gescheitert! Dammsugare bedeutet nämlich Staubsauger! Echt jetzt??? Da stimmt doch was nicht! Leicht irritiert (oder besser verzweifelt) habe ich unserem jungen Schweden davon erzählt. Sein ziemlich trockener Kommentar: “Ja, stimmt, die heißen bei uns so.” Aha, ja klar und warum bitte? Weil die kleinen Teile Ähnlichkeit mit den Staubsaugern aus den 1920er Jahren haben. Da habe ich natürlich gegoogelt und tatsächlich…schaut mal hier 🙂 . Schon schräg, oder?
Die zweite Überraschung war die wirklich kinderleichte Zubereitung! Die Dammsugare sind nämliche eine optimale Verwertung von Kuchenresten. Die dürfen auch gerne schon ein paar Tage alt sein. Wichtig ist nur, es sollte “trockener” Kuchen, also Rührteig oder Biskuitteig sein. Mir fallen da sofort meine “verunglückten” Kuchen ein, die ich nicht heil aus der Form bekommen habe. Oder zum Beispiel die Biskuitbodenreste vom Numberscake.
Kinderleichte Zubereitung der Punschrollen
Diese Kuchenreste werden einfach zerkleinert, mit etwas Zucker, Butter, Vanille, Kakaopulver und Punschlikör (oder wie bei mir mit Rum) verrührt und per Spritzbeutel auf grün gefärbten, ausgerollten und in Streifen geschnittenen Marzipan gespritzt. Dann wird nur noch das Marzipan aufgerollt und jede Rolle in kleine Stücke geschnitten.
In der Zwischenzeit kann man schon mal Zartbitter-Schokolade über dem Wasserbad schmelzen. Darin werden dann beide Enden der Dammsugare getaucht und dann heißt es nur noch warten und die Schokolade trocknen lassen. Das ist doch wirklich erstaunlich wenig Aufwand für optisch so coole Teile, oder??? Und noch dazu eine tolle Alternative zu Cake Pops oder Trifle als Resteverwertung von Kuchenteigen.
Geschmacklich waren die Rollen übrigens der HAMMER! Nicht zu süß, überhaupt nicht trocken und schon mal gar nicht künstlich. Da einzige, worauf ich beim nächsten Mal achten werde, ist, das Marzipan überall gleich dünn auszurollen, denn gerade an den Enden war ich damit doch sehr großzügig. Das sieht man auch bei dem angeschnittenen Exemplar auf den Bildern (was mir natürlich erst wieder zu spät aufgefallen ist).
Und was mich besonders gefreut hat: Unser Testesser schwedischer Herkunft war echt von den Socken! “Schmeckt wie zuhause” war sein Kommentar. Danke, genau das wollte ich hören 🙂 !
Zu dem oben genannten Blogevent Typisch Schweden gibt es jetzt auf zorras Blog übrigens eine Zusammenfassung aller Beiträge. Soviel sei schon mal verraten – es sind eine Menge toller Rezepte quer durch die schwedische Küche zusammengekommen!
Update Mai 2020:
Ich freue mich sehr, dass dieses Rezept bei der #tastethenorth Rezept-Sammlung Die nordische Küche gegen Nordweh und Corona-Koller erwähnt wird. Schaut euch unbedingt mal die Zusammenfassung an – es lohnt sich!
Dammsugare – schwedische Punschrollen
Leckere Verwertung für Kuchenreste.
Zubereitungszeit
30 min
Wartezeit
Backzeit
ZUTATEN
Für die Füllung
- 400 g Kuchenreste (bei mir Schokoladenkuchen)
- 100 g Zucker
- 1 EL Kakaopulver, ungesüßt (2 EL, wenn ihr keinen Schokoladenkuchen als Grundlage nehmt)
- 1 TL Vanille-Extrakt
- 70 ml Rum (oder Punsch)
- 120 g weiche Butter
AUSSERDEM
- 400 g Marzipanrohmasse
- Lebensmittelfarbe in hellgrün (oder grün und gelb)
- 200 g Zartbitter-Schokolade
ZUBEREITUNG
- Die Kuchenreste zerkleinern und in eine Rührschüssel geben.
- Alle Zutaten für die Füllung dazugeben und gründlich verrühren. Die Masse in einen Spritzbeutel ohne Tülle füllen und zur Seite legen.
- Marzipanrohmasse mit Lebensmittelfarbe hellgrün färben und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche rechteckig ausrollen. Das Rechteck in Streifen schneiden (ca. 8 cm breit) und die Füllung in langen Bahnen mittig auf die Streifen spritzen, Das Marzipan einrollen und in ca. 5 cm lange Stücke schneiden.
- Schokolade grob hacken und über dem Wasserbad schmelzen.
- Die Dummsugare mit beiden Enden in die Schokolade tauchen. Die Schokolade völlig erkalten lassen.
- Bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen.
Von Tina
Dammsugare – schwedische Punschrollen für euer Pinterestboard
10 Kommentare
Liebe Tina,
was für leckere kleine Dinger die Dummsugare sind und dann noch mit Marzipan, genau mein Ding. Wenn ich das nächste mal Kuchenreste übrig habe, weiss ich ja jetzt was ich damit machen kann.
Liebe Grüsse
Britta
Liebe Britta,
ich war auch überrascht, wie schnell und einfach die kleinen Teile zuzubereiten sind. Solltest du probieren, echt richtig lecker.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Tina
Bei dir werde ich auch noch zum Schwedenfan! Die sehen köstlich aus, und kommen gerade richtig. Gestern habe ich nämlich wieder mal einen Kuchen nicht aus der Form bekommen….
Warum soll es dir auch besser gehen als mir? Here the same….
Würde mich echt freuen, wenn ich dich für die schwedische Küche wenigstens ein bisschen begeistern konnte.
Liebe Grüße
Tina
Hej Tina, ich hätte jetzt fast getippt, die heißen Staubsauber, weil Menschen wie ich die gerne staubsaugerähnlich inhalieren würden! Ich liebe die Dinger, dabei kenne ich bisher nur die gekauften. Wie viel besser müssen dann die selbstgebastelten sein? Die werden ausprobiert!
Liebe Grüße und Danke fürs tolle Event
Simone
Hej Simone,
DAS wäre auch eine für mich logische Erklärung für die putzige Namensgebung…aber nu…die Schweden halt 😉 .
Scherz beiseite, beim nächsten “verunglückten” Kuchen (und der kommt früher oder später garantiert!), probier die Mal aus – du wirst begeistert sein.
Bis bald und liebe Grüße
Tina
Hej,
ich als Schwedin frage mich nur, ob sich da mehrfach ein Rechtschreibfehler bei Deinen “Dummsugaren” einngeschlichen hat??
LG
Nina
Huch!
Du hast natürlich völlig Recht! Danke für deinen Hinweis – ich werde das mal direkt korrigieren!
Liebe Grüße
Tina
Kein Problem! Übrigens gibt es auch die Geschichte, dass sie deshalb Staubsauger heißen, weil die Bäcker so ihre ungebrauchten/zerkrümelten/trocken gewordenen Reste wie Staub “aufsaugen” und zu etwas Verkaufbarem verwerten konnten. Die schwedische Art von deutschen Rumkugeln 😉
LG
Nina
Das macht irgendwie auch Sinn 😉 . Wie auch immer, die Dinger sind echt lecker (auch wenn meine Autokorrektur ein Problem damit hat).
Liebe Grüße
Tina